Sänger im Fokus – Ausgabe 2 – Martin Stuck
Wie versprochen möchten wir unsere Reihe „Sänger im Fokus“ fortsetzen. Dieses Mal mit Martin Stuck, allseits bekannte Rockröhre bei Bands wie „Charly’s Blowjob„, „Oh Menno“ und Startenor im Männerchor Münzesheim.
Viel Spaß beim Kennenlernen!
Was ist deine Singstimme?
Tenor 2
Seit wann bist du bereits im Chor?
Seit 2011
Was machst du beruflich?
Entwicklungsingenieur in der Automobilzulieferindustrie
Wie kamst du zum Männerchor Münzesheim?
Es gab eine „Schnupperchorprobe“ mit persönlichem Anschreiben. Da bin ich aus Neugier hin und geblieben.
Was sind deine Lieblingsstücke aus dem Repertoire des Männerchors?
„Scarborough Fair“, „Hymne an die Nacht“, „Aus der Traube in die Tonne“.
Welches Stück würdest du gerne einmal im Männerchor singen?
„Otherside“ von den Red Hot Chili Peppers und „Only you“ von den Flying Pickets.
Welches war dein bisher schönstes Erlebnis mit dem Männerchor?
Internationales Adventssingen in Wien.
Kommentiere bitte folgende Aussage: „Das Singen im Männerchor ist etwas für ältere Generationen und längst aus der Mode“
Wird vermeintlich so gesehen, weil die meisten jungen Menschen nicht mehr singen.
Welche Musik hörst du privat am liebsten?
Fast alles außer dem Jazz-Bereich. Von Heavy Metal (Manowar forever!) bis Disco (ABBA rules!). Von Reggae / Dancehall bis Rock’n’Roll (à la Brain Setzer Orchestra). Von Klassik bis Folk, von 70er Schlager bis Art Rock (=> RUSH!!!). Mehr schräge Gegenüberstellungen fallen mir jetzt nicht mehr ein.
Was wünschst du dir für die Zukunft des Männerchorgesangs?
Generell: Mehr Offenheit auch von den Nichtsängern. Für Münzesheim im Speziellen: Das wir auf dem eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. Der Zuspruch an Projektsängern hat das deutlich gezeigt.
Was möchtest du allen „Noch-nicht-Sängern“ da draußen mit auf den Weg geben?
Eventuelle veraltete Bilder / Stereotypen im Kopf einfach mal ausblenden und anschauen, bzw. -hören, was da eigentlich passiert und gesungen wird. Es lohnt sich auf alle Fälle und im schlimmsten Fall war man einen Abend zusammen mit anderen, anstatt sich auf dem Sofa berieseln zu lassen.
Unter der Dusche singst du meisten was?
„Avezzo a vivere“ von Nicola Vaccai (Immer noch, Ute Hummel sei Dank).
Beende bitte den folgenden Satz: „Wenn ich abends von der Chorprobe heimgehen, dann…“
…hatte ich viel Spaß bei der Probe, vielleicht sogar noch ein neues Stück kennengelernt, welches ich noch nicht kannte (was immer eine Bereicherung ist) und war zum Ausklang mit (fast) der ganzen Mannschaft in der „Krone“, da es nach Schließung des „Lamm“ unser angestammtes Vereinslokal ist.
Der für dich penetranteste Ohrwurm im Repertoire des Männerchores ist?
Was bedeutet Singen für dich persönlich?
Ich habe auch schon vor meiner Zeit im Chor viel bei diversen Bands gesungen und schon immer sehr viel Spaß und Freude dabei gehabt. Musik schafft Verbindungen und Emotionen, wie sonst (fast) nichts und gerade das Singen ist die ursprünglichste Form, die immer funktioniert egal ob auf einer großen Bühne, im kleinen Kreis oder unter der Dusche.
Bisherige musikalische Erfahrungen vor deiner Zeit beim Männerchor?
Als Teenager habe ich Schlagzeug in meinen ersten Bands (Mad Scientists => Hardrock und Short circuit => Punk Rock) gespielt. Mit 19 hat mich dann ein sehr guter Freund und Schlagzeugerkollege gefragt, ob ich nicht zusammen mit ihm in einer Band spielen möchte. Daraus wurde schließlich „Oh Menno„. In den ca. zehn Jahren, die es und gab haben wir Deutschlandweit in so ziemlich jedem Jugendclub, Rockertreffen und Festival gespielt. Gegen Ende dieser Zeit habe ich dann bei einer Reggea Band („Charly’s Blowjob„) angefangen. Zwischenzeitlich habe ich auch für ein paar Monate bei „Knutschfleck“ ausgeholfen, als deren Sänger pausieren musste.
Was muss sich ändern, damit mehr Menschen zum (Männerchor-)Gesang finden?
Mann kann Dinge nur ändern, wenn die (Männer)chöre sich permanent präsentieren, insbesondere auch mit neuen Formaten, die das Spektrum und die Vielfalt im Chorgesang aufzeigen.
Was gefällt dir an den Chorproben besonders?
Für mich persönlich hat sich mit dem Eintritt in den Männerchor nochmal eine musikalische Tür geöffnet, die ich vorher noch nicht kannte, oder zumindest so nicht wirklich wahrgenommen habe. Außerdem ist auch der gemeinsame Abschluss in der Krone ein wichtiger Punkt.
Wie gelingt es dir, als Frontsänger verschiedener lokaler Bands, 90 Minuten Chorprobe ruhig auf einem Stuhl sitzend zu verbringen?
Bei Bandproben sitzt in der Regel nur der Schlagzeuger, der hat quasi eine Ausrede. Dass man als Sänger beim Proben auch sitzen kann habe ich in der Tat erst im Männerchor gelernt. Bands haben außerdem eher einen Hang zur basisdemokratischen Veranstaltung. Bei der Chorprobe hingegen gibt es ja schließlich einen Dirigenten, der die Probe leitet. Nach wie vor stehe ich jedoch lieber beim Singen.